Augenabteilung AKH
Nun gehen die Augenprobleme wieder an die Grenzen des noch erträglichen. Somit beschloss ich jetzt (Aug. 2004) wieder meinen Arzt aufzusuchen. Ich hatte beim Verlassen meienr Wohnung kein gutes Gefühl. Doz. Harrer trat mit einer freundlichen Begrüßung auf mich zu. Ich bat ihn einen Blick auf mein Auge zu machen. Er rief mich noch vor seiner ersten Operation ins Untersuchungszimmer. Unser Besprechungsergebnis war für mich alles andere als erfreulich. Er meinte, er könne mir bei meinem Auge einfach nicht mehr helfen und ich solle doch zu Prof. G. oder ins AKH gehen! Dort sind die Spezialisten für mein Auge zu finden. In diesem Augenblick fühlte ich mich wieder, als hätte ich eine heftige Ohrfeige bekommen. Prof. G. ist für mich kein Thema mehr, also bleibt mir nur mehr das AKH zur Auswahl. Diese Entscheidung fällt mir absolut nicht leicht und geht gegen all meine inneren Gefühle. Trotzdem möchte ich mich bemühen, meine Kräfte zu mobilisieren um OA Dr. Kaminski mein vollstes Vertrauen entgegenbringen zu können.

Nun liegt das Gespräch mit OA Dr. Kaminski hinter mir und ich bin nicht klüger als davor. In der augenblicklichen Situation würde eine Operation keine wesentliche Verbesserung bringen. Da ich eben ein Lyell Patient bin, ist auch von medizinischer Seite einfach alles außer der Norm. Er bemühte sich mir das Verhalten des Auges so verständlich als möglich zu erklären. Er verschrieb mir 2 Medikamente, die ich jetzt probieren soll. Leider vertragen Lyell Patienten Konservierungsstoffe nur selten. OA Dr. Kaminski fragte mich, wie oft ich in der Woche Schmerzen hätte. Ich bat ihn die Frage umgekehrt zu stellen, wie oft ich in der Woche keine Schmerzen habe. Wenn ich ganz ehrlich bin, so gibt es - seit der letzten Hornhautoperation im Dez. 2003 - kaum Tage an denen ich nicht von diesen stechenden und krampfartigen Schmerzen gequält werde. Aber von der organischen Seite gibt es für meine Beschreibung keinen Grund.

Vielleicht sollte ich es einfach mal zur Kenntnis nehmen, dass ich eben mit diesen Schmerzen leben muss! Ich verstehe, dass OA Dr. Kaminski in meinem Fall auch keine anderen Möglichkeiten sieht. In meinem Kopf bewegen sich die Gedanken immer nur im Kreis.......

Die erste Kontrolle liegt hinter mir und OA Dr. Kaminski ist recht zufrieden. Die offene Stelle hat sich etwas mehr geschlossen. Für mich ist das aller wichtigste, dass die Schmerzen fast zur Gänze verschwunden sind. Ist doch gleich eine bessere Lebensqualität. Ich darf mit ruhigem Gewissen 2x täglich tropfen und am Abend die Vita Pos einbringen. Nächste Kontrolle in ca. einem Monat. Ich bin Fr. Dr. Kaminski für die Hilfe herzlichst dankbar. Mir ist es einfach sehr wichtig, dass Ärzte meines Vertrauens mit mir gemeinsam arbeiten!!!

Die Schmerzen sind fast Vergangenheit. Ganz selten treten noch Kopfschmerzen auf. Ich bin von diesem neuen Lebensgefühl begeistert. Leider schlich sich im Sept. 04 wieder einmal das alte Problem mit der Nase ein. Bald kam nur noch Eiter runter. Ich versuchte diesem Übel mit Homöopathie bei zu kommen. Ich war fast überzeugt, den Kampf gegen diesen "Eindringling" gewonnen zu haben, da bekam ich auch schon eine auf den Kopf. Mich quälten um den Nationalfeiertag extrem starke Kopfschmerzen, die sich so über 6 Tage hinzogen. Ich versuchte mit Tabletten diese Attacken in den Griff zu kriegen. Einen Tag danach überfiel mich binnen 20 min 39° Fieber. Es hatte für 32 Stunden bei mir Quartier bezogen. In dieser Zeit kümmerte sich meine Nichte Jasmin um mich. Ich wollte nur Wasser trinken und schlafen. Hatte mich auch nicht um meine Augen gekümmert. Das Fieber verschwanden so plötzlich, wie es eben aufgetaucht war. Ich stand auf, duschte mich und setzte meine Augenschalen ein. Erst jetzt bemerkte ich, dass mein Sehvermögen in die Ferne total unscharf ist. In der Nähe konnte ich keine Verschlechterung feststellen. Mir war nicht sonderlich wohl. Zum Glück hatte ich am 4.11.04 Kontrolltermin im AKH. OA Kaminski ist mit meinem linken Auge sehr zufrieden. Nicht nur er... Dann Erzählte ich ihm von den Ereignissen meines "Adlerauges"! Er kann sich einen Zusammenhang mit meiner Fieberattacke nicht wirklich vorstellen. Er machte mit mir einen Sehtest und im Nahbereich ist alles in bester Ordnung. In die Ferne sieht es nicht gut aus. Mein gemessener Wert beträgt derzeit 0,4 wo ich sonst doch 1,1 Sehschärfe hatte. OA Kaminski wirkte nachdenklich. Mir kommt aber vor, als hätte sich die Optik durch das hohe Fieber verschoben. Das Auge war in diesen Stunden total ausgetrocknet und verkrustet. Mittlerweile sind schon 17 Tage vergangen und erst jetzt kann ich in meiner Umgebung die Konturen in gewohnter Sehschärfe ausnehmen. Ich hielt bei meinem Spaziergang durch die Natur x-mal an, um mein wiedergewonnenes "Adlerauge" zu genießen! Ich bin für dieses Geschenk sehr dankbar. Ich hoffte fest darauf, dass sich die Schärfe wieder einstellt.

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